Welche Faktoren spielen bei der Abfindungshöhe eine Rolle?

Ungerechtfertigte Kündigung erhalten
Arbeitnehmer haben nach Jahren der Betriebszugehörigkeit und nach einer Kündigung Anspruch auf eine Abfindung. Die Wenigsten wissen aber, wie hoch eine faire Abfindung wirklich ist. Dabei ist es nicht ratsam, sich mit einer geringeren Summe abspeisen zu lassen. Denn bei der Höhe der Abfindung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Diese Faktoren wollen wir in diesem Beitrag näher beleuchten. So sollte es möglich sein, die Abfindung im Einzelfall richtig einzuschätzen.
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Faktoren bei der Abfindungshöhe
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Diese Faktoren spielen bei der Höhe der Abfindung eine Rolle

Wie hoch die Abfindung nach einer Kündigung tatsächlich ausfällt, hängt natürlich auch vom Verhandlungsgeschick des Arbeitnehmers ab. Darüber hinaus gibt es individuelle Faktoren, die bei der Höhe der Abfindung eine Rolle spielen. Dazu gehören zum Beispiel das Alter des Arbeitnehmers und die Dauer der Betriebszugehörigkeit. 

  • Welche Folgen hat der Verlust des Arbeitsplatzes für den Arbeitnehmer?
  • Hat er Kinder, ist er behindertschwanger oder chronisch krank?
  • Das sind wichtige Fragen, die beantwortet werden müssen.

Die wichtigste Funktion der Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung

Die Abfindung ist eigentlich eine einvernehmliche Lösung, mit der beide Seiten zufrieden sein können. Sie kommt immer dann zum Tragen, wenn das Arbeitsverhältnis z.B. durch eine einseitige Kündigung beendet wird. Bietet der Arbeitgeber eine Abfindung an, gibt es immer einen gewissen Verhandlungsspielraum. Und diesen Spielraum sollte sich kein Arbeitnehmer aus falscher Scham nehmen lassen.

Besonders hoch kann eine Abfindung ausfallen, wenn der Arbeitgeber gar nicht kündigen darf. Hier hilft ein genauer Blick in den Arbeitsvertrag. Ist der Arbeitgeber bei der Kündigung auf die Initiative und Mitwirkung des Arbeitnehmers angewiesen, erhöht sich die Abfindung entsprechend.

Wie verhalten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richtig, wenn sie eine Abfindung erhalten?

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freuen sich, wenn der Arbeitgeber ihnen eine Abfindung anbietet. Allerdings sollte man die Höhe der Abfindung nicht vorschnell akzeptieren, sondern die Details genau prüfen. Außerdem ist es ratsam, den Chef oder die Geschäftsleitung um ein paar Tage Bedenkzeit zu bitten. So kann man in Ruhe die genaue Höhe der Abfindung ermitteln. Wenn man die Urkunde in der Hand hält und direkt vor dem Chef sitzt, ist das nicht immer der richtige Moment, um einen kühlen Kopf zu bewahren.

So geht man erfolgreich in ein Verhandlungsgespräch

Auch wenn es schwerfällt, sollte man alle Emotionen aus der Abfindungsverhandlung heraushalten. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man schon eine gewisse Vorstellung von der Höhe der Abfindung hat. Diese kann man dann dem Arbeitgeber vorlegen. 

Dabei sollte man den Familienstand und das Alter nicht unerwähnt lassen. Außerdem sollte sich niemand von seinem Chef unter Druck setzen lassen, was die Höhe der Abfindung betrifft. Hier ist der Arbeitnehmer immer im Recht, wenn er um Zeit bittet, um die ganze Sache noch einmal in Ruhe zu überdenken. Es ist auch ratsam, sich über die Jobaussichten in der Branche und im Arbeitsumfeld zu informieren.

Auch wenn man gut vorbereitet, fair und professionell in das Gespräch und die Verhandlungen über die Abfindung geht, darf man nicht vergessen, dass es sich um eine freiwillige Zahlung des Arbeitgebers handelt. Dies sollte man immer im Hinterkopf behalten, um nicht über das Ziel hinauszuschießen.

Wann darf eine höhere Abfindung gezahlt werden?

Greift zum Beispiel der Kündigungsschutz, kann der Arbeitnehmer auch eine höhere Abfindung erhalten. Gleiches gilt, wenn der Arbeitnehmer schwerbehindert ist oder andere Voraussetzungen erfüllt, die zu einer höheren Abfindung führen. Ist eine Kündigung grundsätzlich unwirksam, stehen die Chancen auf eine höhere Abfindung noch besser.

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