Twitter Leak – Sicherheitslücke mit gravierenden Folgen
Es handelt sich um eine Lücke im engmaschigen Netzwerk, durch die Hacker Daten abgreifen können. Dabei setzen die Profis spezielle Software ein, um beispielsweise durch Scraping an die begehrten Daten zu gelangen. Die Komplexität, mit der Hacker ihr Ziel erreichen, lässt sich nicht in wenigen Worten beschreiben. Was am Ende bleibt, ist der Verlust wichtiger persönlicher Informationen.
Die Folgen einer einzigen Twitter-Sicherheitslücke können sich für den Nutzer über Jahre hinweg auswirken. Denn wenn heute Daten verloren gehen, werden sie in den nächsten Monaten zum Kauf angeboten und für Phishing-Mails und andere dubiose Geschäfte missbraucht.
So auch beim aktuellen Twitter-Leak, bei dem Millionen von Nutzerdaten für ein paar Dollar zu haben waren. Im Grunde konnte sich jeder, der wollte, im Darknet frei bedienen und mit den Daten machen, was er wollte.
Gravierende Folgen für die Opfer
Gerade Twitter ist einer der globalen Kurznachrichtendienste, die heute genutzt werden, um ungefiltert kritische Stimmen zu bestimmten Themen zu äußern. Experten befürchten daher, dass diejenigen, die anonym Kritik äußern, enttarnt werden könnten.
Besonders brisant wird die Situation, wenn Menschen mächtige Regime kritisieren und ihnen dann in ihren Ländern rechtliche Konsequenzen oder im schlimmsten Fall die Verhaftung drohen. Für den privaten Nutzer steigt mit Twitter vor allem die Gefahr des Identitätsdiebstahls.
Zuletzt war bei einem Twitter-Leak von 400 Millionen Datensätzen die Rede. Und der Clou: Der Hacker bot diese Datensätze anschließend Twitter-Chef Elon Musk für 200.000 Dollar zum Kauf an. Zudem warnte der Hacker Ryushi vor drohenden Strafen bei Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung. In der Vergangenheit musste Facebook bereits Strafen in Millionenhöhe zahlen. Nach dem bestätigten Urteil werden sich die Datenschutzbehörden der jeweiligen Länder erneut auf diese Lücken stürzen, um entsprechende Entschädigungen einzufordern.
So funktioniert das Twitter-Leak – Scraping
Beim Scraping werden mit Hilfe eines Skripts Informationen aus einem Online-Dienst wie Twitter ausgelesen. Das Verfahren wird daher auch als Web Scraping oder Screen Scraping bezeichnet. Die gesammelten Daten und Informationen werden dann gespeichert.
Aber nicht nur Hacker nutzen diese Methoden, auch Google kann damit Webseiten „crawlen“, um sie zu indexieren, also in die eigene Suchhistorie aufzunehmen. Im Gegensatz zum Twitter-Leak ist dieses Vorgehen jedoch vom Betreiber einer Webseite gewollt. Schließlich möchte er mit seiner Plattform, seinem Online-Dienst oder seiner Seite auch bei Google auftauchen und von anderen gefunden werden. Bei der Twitter-Sicherheitslücke und dem Datenleck wurde Scraping missbraucht, um nachweislich Millionen von Nutzern zu schaden.
Was ist das Ziel eines Twitter-Leaks?
In erster Linie geht es den Hackern um persönliche Daten, die im Internet gleichbedeutend mit Währung und Bargeld sind. Jede persönliche Information lässt sich zu Geld machen. Oft werden diese Daten dann im Darknet zum Verkauf angeboten.
Dieses Vorgehen wird für die Nutzerinnen und Nutzer dann zu einem hohen Risiko, wenn sie massenhaft Spam-Anrufe, SMS, Nachrichten, WhatsApp oder E-Mails erhalten. Dabei handelt es sich offensichtlich um Phishing-Mails, die zum Beispiel an Bank- oder Kreditkartendaten gelangen wollen.