Hilfe vom Anwalt bei krankheitsbedingter Kündigung

Eine krankheitsbedingte Kündigung kann für Arbeitnehmer eine unerwartete und belastende Situation darstellen. Doch es ist wichtig zu wissen, dass Sie in Deutschland klare Rechte haben und Hilfe vom Anwalt in Anspruch nehmen können, um Ihre Interessen zu schützen und fair behandelt zu werden.
Inhalt des Ratgebers
Hilfe vom Anwalt bei krankheitsbedingter Kündigung
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1. Rechtsberatung und Aufklärung Ihrer Rechte

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt, den Sie unternehmen sollten, wenn Sie mit einer krankheitsbedingten Kündigung konfrontiert sind, ist die Suche nach rechtlicher Unterstützung. Ein erfahrener Anwalt für Arbeitsrecht kann Ihnen umfassende Informationen über Ihre Rechte und Optionen geben. Dies umfasst:

  • Erklärung des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG): Ihr Anwalt wird Ihnen das KSchG näherbringen, das den Rahmen für Kündigungen in Deutschland festlegt. Dieses Gesetz schützt Arbeitnehmer vor unrechtmäßigen Kündigungen, einschließlich krankheitsbedingter Kündigungen.
  • Klärung der spezifischen Umstände: Ihr Anwalt wird die Details Ihrer Situation analysieren, um festzustellen, ob die Kündigung rechtlich begründet ist oder nicht. Er oder sie wird herausfinden, ob die Voraussetzungen für eine wirksame krankheitsbedingte Kündigung erfüllt sind.
  • Ihre individuellen Rechte: Je nach Ihrer speziellen Situation können Sie verschiedene Rechte geltend machen. Ihr Anwalt wird Ihnen erklären, was für Sie am besten ist und wie Sie Ihre Interessen am effektivsten schützen können.

Beispiel: Eine langjährige Mitarbeiterin in einem mittelgroßen Unternehmen wird aufgrund einer langwierigen Krankheit gekündigt. Ihr Anwalt klärt sie darüber auf, dass sie möglicherweise das Recht auf Abfindung oder eine Wiedereinstellung hat, falls die Kündigung unrechtmäßig ist.

2. Prüfung der Kündigung und Verteidigung Ihrer Rechte

Ihr Anwalt wird die Kündigung auf rechtliche Wirksamkeit überprüfen und Ihnen helfen, Ihre Rechte zu verteidigen. Dies kann Folgendes umfassen:

  • Prüfung der Kündigungsgründe: Der Anwalt wird die vom Arbeitgeber angeführten Gründe für die Kündigung kritisch hinterfragen und sicherstellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
  • Verhandlungen mit dem Arbeitgeber: In einigen Fällen kann eine außergerichtliche Einigung zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber erzielt werden. Ihr Anwalt wird Verhandlungen führen, um eine faire Abfindung oder andere Kompensationen auszuhandeln.
  • Vertretung vor Gericht: Falls eine außergerichtliche Einigung nicht möglich ist, wird Ihr Anwalt Sie vor Gericht vertreten, um Ihre Interessen zu wahren. Eine Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht kann notwendig werden, um eine ungerechtfertigte Kündigung anzufechten.

Beispiel: Ein Arbeitnehmer in einem kleinen Unternehmen wird während seiner Probezeit wegen häufiger Kurzzeiterkrankungen gekündigt. Sein Anwalt prüft die Kündigung und stellt fest, dass sie möglicherweise rechtswidrig ist. Er verhandelt mit dem Arbeitgeber und erzielt eine faire Abfindung.

3. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

In einigen Fällen kann es ratsam sein, das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) in Anspruch zu nehmen. Dies ist ein Prozess, bei dem der Arbeitgeber Maßnahmen ergreift, um die Arbeitsfähigkeit eines kranken Arbeitnehmers wiederherzustellen und erneute Arbeitsunfähigkeit zu verhindern.

Beispiel: Eine langjährige Mitarbeiterin in einem großen Unternehmen leidet unter einer schweren Erkrankung. Ihr Arbeitgeber bietet ihr ein BEM an, das ihr hilft, ihre Arbeit wieder aufzunehmen und ihre Gesundheit zu erhalten.

Insgesamt ist die Hilfe eines Anwalts bei krankheitsbedingten Kündigungen von unschätzbarem Wert. Es ist wichtig, frühzeitig rechtliche Beratung einzuholen, um Ihre Rechte zu schützen und die besten Schritte für Ihre spezielle Situation zu planen. Ihre Sicherheit und Ihre Interessen stehen an erster Stelle, und ein erfahrener Anwalt kann dazu beitragen, diese zu gewährleisten.

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