Für welche Gruppen besteht besonderer Kündigungsschutz?

Ungerechtfertigte Kündigung erhalten
In Deutschland gibt es verschiedene Gruppen, die einen besonderen Kündigungsschutz genießen. In diesem Sinne dürfen die Arbeitgeber dieser Personengruppe nicht einfach kündigen. Es gelten relativ strikte Voraussetzungen. Das sollten Betroffene unbedingt wissen.
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Für wen besteht ein besonderer Kündigungsschutz?
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Die wichtigsten Gruppen mit besonderem Kündigungsschutz

  • Schwangere und Frauen in der Schutzfrist nach der Entbindung: Schwangere Arbeitnehmerinnen und Frauen in der Schutzfrist nach der Entbindung sind nach dem Mutterschutzgesetz (MuSchG) vor Kündigung geschützt. Eine Kündigung während der Schwangerschaft und bis zu vier Monaten nach der Entbindung ist grundsätzlich unzulässig. Es sei denn, es liegen besondere Kündigungsgründe vor, die nicht im Zusammenhang mit der Schwangerschaft stehen.
  • Betriebsräte: Betriebsratsmitglieder genießen nach dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) Kündigungsschutz während ihrer Amtszeit und für eine bestimmte Zeit danach. Die ordentliche Kündigung eines Betriebsratsmitglieds während seiner Amtszeit und bis zu einem Jahr nach deren Ende ist unzulässig, es sei denn, es liegen Gründe für eine außerordentliche Kündigung vor.
  • Schwerbehinderte: Schwerbehinderte Menschen genießen nach dem Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX) einen besonderen Kündigungsschutz. Die Kündigung eines schwerbehinderten Menschen bedarf der vorherigen Zustimmung des Integrationsamtes. Das Integrationsamt prüft, ob die Kündigung gerechtfertigt ist und ob der Arbeitgeber seinen besonderen Schutzpflichten gegenüber schwerbehinderten Menschen nachgekommen ist.
  • Elternzeit: Während der Elternzeit besteht ein besonderer Kündigungsschutz nach dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG). Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Elternzeit in Anspruch nehmen, dürfen während dieser Zeit nicht gekündigt werden.

Darüber hinaus gibt es weitere Gruppen, die unter bestimmten Umständen einen besonderen Kündigungsschutz genießen, wie z. B. Personen in bestimmten Altersgruppen oder Personen, die sich in bestimmten Rehabilitations- oder Umschulungsmaßnahmen befinden.

Die genauen Regelungen können je nach Gesetzgebung und individueller Situation variieren. Es ist ratsam, sich im Einzelfall rechtlich beraten zu lassen, um den Kündigungsschutz zu klären.

Wo ist der besondere Kündigungsschutz geregelt?

Der besondere Kündigungsschutz ist in Deutschland in verschiedenen Gesetzen geregelt. Hier einige der wichtigsten Gesetze, in denen der besondere Kündigungsschutz geregelt ist:

  • Mutterschutzgesetz (MuSchG): Das MuSchG regelt den Kündigungsschutz für schwangere Arbeitnehmerinnen und Frauen in der Schutzfrist nach der Entbindung. Es verbietet die Kündigung während der Schwangerschaft und bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Entbindung.
  • Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG): Das BEEG regelt den Kündigungsschutz von Eltern während der Elternzeit. Während der Elternzeit darf grundsätzlich nicht gekündigt werden.
  • Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG): Das BetrVG gewährt Betriebsratsmitgliedern Kündigungsschutz während der Amtszeit und für eine bestimmte Zeit nach Beendigung des Amtes. Die ordentliche Kündigung eines Betriebsratsmitglieds während seiner Amtszeit und bis zu einem Jahr nach deren Ende ist unzulässig.
  • Schwerbehindertengesetz und Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX): Das Schwerbehindertengesetz und das SGB IX regeln den besonderen Kündigungsschutz schwerbehinderter Menschen. Die Kündigung eines schwerbehinderten Menschen bedarf der vorherigen Zustimmung des Integrationsamtes. Es prüft, ob die Kündigung angemessen ist und ob der Arbeitgeber die besonderen Schutzpflichten gegenüber schwerbehinderten Menschen beachtet hat.

Es ist wichtig, die Bestimmungen und Regelungen der jeweiligen Gesetze zu beachten, da der Kündigungsschutz je nach Gesetz und individueller Situation variieren kann. Bei konkreten Fragen und Anliegen sollte eine rechtliche Beratung durch eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt in Anspruch genommen werden.

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