Glücksspiel war also illegal. Damit sind alle Vertrags- und Geschäftsbedingungen ungültig. Details dazu finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch, Paragraph 812. Hier heißt es, dass die Ansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung entstanden sind. Der Vertrag ist für nichtig zu erklären.
Den entgangenen Gewinn zurückfordern, geht das?
Nun fragt man sich an dieser Stelle, warum nicht gleich tausende Nutzerinnen und Nutzer ihr Geld von den Online-Casinos zurückfordern. Nun, vermutlich haben sich die anstehenden Urteile noch nicht bundesweit herumgesprochen. Deshalb machen immer mehr Rechtsanwälte darauf aufmerksam und helfen ihren Mandanten, ihre Spielverluste wieder hereinzuholen.
Nicht zuletzt durch den deutschen Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, ist die Aufmerksamkeit auf diese Thematik gestiegen. Seitdem kann in Deutschland legal Glücksspiel betrieben werden, wenn die Spielbank über eine deutsche Lizenz verfügt.
Wie ist die Rechtslage in Deutschland?
Tatsächlich gibt es nun erstmals eine wirklich klare Rechtslage. Wer vor dem Stichtag Geld verloren hat, kann es mit Hilfe eines Anwalts zurückfordern. Die Rückforderung ist in jedem Fall gerechtfertigt. Für die Betroffenen ist es aber wichtig, die richtigen Schritte einzuleiten. Im Grunde ist die Rückforderung relativ einfach.
Alle Ansprüche stützen sich auf Paragraph 18 des Bürgerlichen Gesetzbuches, der den Vertrag für nichtig erklärt, wenn das Glücksspiel zum Zeitpunkt des Abschlusses illegal war. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Online-Casino aus dem Ausland handelt. Diese argumentieren häufig, dass sie ihr Glücksspiel legal anbieten, da sie über eine entsprechende ausländische Lizenz verfügen, zum Beispiel von der Finanzaufsichtsbehörde in Malta.
Ein fataler Irrtum der Online-Casinos: Rückforderung berechtigt
Doch diese Lizenz war in Deutschland bis zum 1. Juli 2021 gar nicht gültig. Eine Sonderregelung gab es nur für Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein. Allein der Hinweis in der Werbung, dass das Glücksspiel nur für Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner ab 18 Jahren erlaubt sei, würde den digitalen Buchmacher nicht von den Rückzahlungsansprüchen befreien. Vielmehr hätte darauf hingewiesen werden müssen, dass das Glücksspiel für alle anderen in Deutschland verboten ist. Das haben die Anbieter versäumt und sehen sich nun mit immer mehr Rückzahlungsklagen konfrontiert.
Grundsätzlich können Sie als ersten Schritt ein unverbindliches Beratungsgespräch mit einem Anwalt vereinbaren. Gemeinsam werden dann die Chancen auf Rückerstattung und Ihr individueller Fall geklärt. In diesem Zusammenhang gilt es dann, die richtigen Schritte einzuleiten, um die Verluste erstattet zu bekommen. Dabei sollte man keine Scheu vor großen Anbietern und Buchhaltung im Ausland haben. Die Rechtslage in diesem Bereich ist in vielen Fällen auf der Seite der geschädigten Spieler.